I ❤️ Tel Aviv

Heute war ein Tag mit Überraschungen, kann man so kurz nach Ostern gern noch haben. Die erste Überraschung war der Preis beim Bäcker am Samstag – aber das gehört nicht hierher.

Auf den Tipp des erfahrenen Tel Aviv-Besuchers hin machten wir uns zu Fuß bzw. mit dem kostenlosen, aber stark abgenutzten Schabbat-Bus auf den Weg in die Stadt, die so voller Gegensätze und in scheinbar allgegenwärtigem Umbau ist. So wandelt sich der Blick immer wieder, aller paar Meter hat man einen neuen Eindruck.

Die Besatzung des Polizeiwagens parkte mitten auf der Kreuzung – um Falschparker zu erfassen. Dafür wurden sie ordentlich angehupt.


Diesmal liefen wir den gesamten Boulevard Rothschild entlang, bestaunten neben den feiertäglichen Tel Avivern wieder architektonische Schätze am Straßenrand. Dabei fasziniert uns die Mischung aus alten kleineren Gebäuden und den neuen Hochhäusern.

Ebenfalls zu den neueren Ensembles gehört das Museum of Arts, das 90 Jahre alte (oder, aus Dresdner Sicht, junge?) Kunstmuseum der Stadt, das seine Schätze überwiegend aus privaten Sammlungen bzw. über private Finanzierung erhält.

Drinnen erwarteten uns Überraschungen, Neuentdeckungen und auch alte Bekannte. Es gab eine große Abteilung zu impressionistischen und postimpressionistischen Werken, Kubismus und moderne Installationen waren vertreten. Namen wie Pissaro, van Gogh, Miro, Degas, Rodin, Gaugin begegneten uns, beeindruckende Bilder von Marc Chagall. Neu entdeckt habe ich einen polnischen Maler aus dem 19. Jahrhundert, Maurycly Gottlieb, von dem zwei große Bilder ausgestellt waren. Überraschend stieß ich in der Abteilung der Neuerwerbungen aus der Zeit des 16.-19. Jahrhunderts dann aber auch auf einen Canaletto und stand in Tel Aviv plötzlich einer Stadtansicht Dresdens gegenüber.

Im Park nebenan machten wir es wie die Menschen dieser Stadt: wir suchten uns ein schattiges Plätzchen und hielten ein Mittagspicknick, ein Päuschen, eine erfolgreiche Such- und Findrunde in der Zu-Verschenken-Ecke. Dann wurde es wieder Zeit für Tel Avivs größte Attraktion, den kilometerlangen feinen Sandstrand am klaren, malerisch welligen Mittelmeer. Schon der Weg an der Strandpromenade entlang ist ein Genuss, der einen in Liebe zu dieser Stadt versetzen kann.

Und jetzt war endlich, endlich Baden angesagt. Eine der Reiseteilnehmerinnen machte den Eindruck, als wolle sie die Urlaubsgrüße auf die andere Seite des Mittelmeeres persönlich überbringen. Davon konnte sie aber abgehalten werden. Fußlahm und stadtmüde, aber glücklich fielen wir in die Pizzeria in der Nähe unseres Quartiers ein, das war eine gute Entscheidung. Sie rundete den Tag (auch finanziell ;)) gelungen ab.

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