Ganz anders

Nach einer ruhigen Nacht in unserem schönen Quartier Beit Immanuel gingen die Ernährer zum Bäcker in Jaffa und versorgten die Familie mit Frühstücksgebäck. So gestärkt machten wir uns auf in die feiertäglich ruhige Stadt. Der – nicht nur architektonische – Unterschied zu Jerusalem ist immer wieder auffällig: trotz hohen religiösen Feiertages sahen wir heute nur einen Mann mit zwei Jungen, die die Kopfbedeckung religiöser Juden, eine Kippa, trugen. Wie anders war das in Jerusalem! Ansonsten fuhren zwar keine öffentlichen Busse, dafür aber viele PKW. Ganz Tel Aviv schien auf den Beinen zu sein und mit Familie und/oder Freunden (und Hunden!) den Tag zu genießen. Auch sind zwar ein Großteil der Läden geschlossen, aber eben längst nicht alle, wie wir es jetzt schon aus Jerusalem kennen, Cafés, Restaurants und Bars haben ganz selbstverständlich geöffnet.

Wir liefen durch spannende Straßen im Süden der Stadt zum Rothschild-Boulevard, an dem sich viele der Häuser in Bauhausarchitektur befinden, für die Tel Aviv u.a. so bekannt ist. Das war ein sehr lohnenswerter Spaziergang. Zum Teil erinnerte der Zustand der Bausubstanz mich allerdings an das Ostberlin der 1990er Jahre!

Über den Tag bestätigt sich unser Vorwissen: Tel Aviv gilt als eine der teuersten, wenn nicht die teuerste Stadt der Welt. Trotzdem sind alle Restaurants gut besucht. Allerdings begegnen uns auch obdachlose und bettelnde Menschen.

Ein Besuch auf dem berühmten Carmelmarkt war heute nicht erfolgreich, hier waren wirklich nur drei Lädchen offen. Wir versorgten uns mit einer Kleinigkeit zum Mittag und nahmen unser frugales Mahl am immer wieder schönen Strand ein. Nebenbei ließen sich wunderbar Menschen beobachten: beim Surfen, beim Flirten, beim Baden und beim Volleyball. So verbrachten wir bei etwas verhangenem Himmel eine angenehme Pause.

Gestärkt begaben wir uns am Strand entlang nach Jaffa, der alten Hafenstadt, die unmittelbar im Süden an Tel Aviv angrenzt. Die Hafenpromenade erlaubt entspanntes Flanieren. Eine steile, ausgetretene Treppe lockte uns auf den Hügel, auf dem die alten Häuser an den verwinkelten Gassen heute überwiegend von Kunstschaffenden genutzt werden. Auch der Blick vom höchstgelegenen Park aus ist wieder sehr schön.


Zum Abschluss unserer heutigen Tour schicken wir noch Grüße übers Mittelmeer, gönnen uns ein Eis und einen kleinen Bummel durch Jaffa. Da es hier an “normalen“ Tagen einen Flohmarkt und viele kleine Läden geben soll, müssen wir da wohl noch einmal hin. Zum Glück bleiben uns drei Tage!

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